„Ich habe nichts angeklickt. Der Browser hat das von selbst gemacht.“ Das hörte ein Sicherheitsanalyst, nachdem der KI-gestützte Browser eines Benutzers ohne Erlaubnis auf sensible Daten zugegriffen hatte.
KI-Browser sollen das digitale Leben einfacher machen. Marktprognosen zeigen, dass sie schnell wachsen – von 4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf fast 77 Milliarden US-Dollar im Jahr 2034. Dabei handelt es sich nicht nur um intelligentere Suchwerkzeuge. Es sind autonome Agenten, die mit minimalem Aufwand seitens des Benutzers browsen, kaufen und Aufgaben verwalten.
„Das Versprechen ist einfach: Man sagt der KI, was sie tun soll, und sie erledigt es. Aber das Risiko ist ebenso einfach. Auf der Suche nach Komfort öffnen Unternehmen möglicherweise die Tür für eine gefährliche neue Klasse von Sicherheitsbedrohungen“, so Andy Grolnick, CEO vom SIEM-Security-Anbieter Graylog.
Wie KI-Browser die Cybersicherheit verändern
Die Sicherheit von KI-Browsern führt zu einer grundlegenden Veränderung der Art und Weise, wie Entscheidungen online getroffen werden. Menschliche Nutzer zögern in der Regel, bevor sie auf verdächtige Links klicken oder Anmeldedaten eingeben. Dieses Zögern schafft eine kleine, oft wirksame Verteidigung.
KI-Agenten zögern nicht. Sie kennen keine Unsicherheit. Sie handeln auf der Grundlage von Trainingsdaten, Logik und Geschwindigkeit. Das bedeutet, dass sie kein Bauchgefühl haben, um Phishing-Seiten zu erkennen, keine Pause vor einer Transaktion einlegen und kein Bewusstsein dafür haben, was „sich seltsam anfühlt“. Diese Veränderung beseitigt eine der letzten verbleibenden menschlichen Verteidigungsebenen in digitalen Systemen.
KI-Cybersicherheitsrisiken: Was die Daten zeigen
Die Sicherheitsherausforderungen mit KI-Browsern sind nicht hypothetisch. Untersuchungen in der Praxis zeigen, dass bereits verschiedene Arten von KI-Cybersicherheitsrisiken auftreten.
Sensible Datenlecks: Es hat sich gezeigt, dass KI-Webassistenten ohne eindeutige Zustimmung persönliche und finanzielle Daten sammeln und übertragen. Untersuchungen der UCL, der UC Davis und der Mediterranea University haben ergeben, dass diese Tools häufig Gesundheitsdaten, Finanzdaten und private Nachrichten übertragen. Dies vergrößert die Angriffsfläche und liefert reichhaltiges Material für Social Engineering.
Mehrschichtige Schwachstellen: Laut dem R Street Institute haben KI-Agenten vier Schwachstellen: Datenerfassung (Wahrnehmung), Entscheidungsfindung (Argumentation), Aufgabenausführung (Handlung), Datenspeicherung (Speicher). Jede Schicht kann mit Angriffen wie den folgenden angegriffen werden: Prompt-Injection, Datenvergiftung, unbefugter Zugriff. Die Speicherschicht ist besonders gefährdet. Sie kann kompromittierte Daten speichern und diese später bei zukünftigen Entscheidungen wiederverwenden.
Bedrohungen durch KI-Browser verbreiten sich schneller, als Menschen reagieren können.
„Herkömmliche Angriffe richten sich oft gegen Einzelpersonen oder kleine Gruppen. Um sie auszuweiten, benötigten Angreifer Zeit und Mühe. Die Schwachstellen von KI-Browsern ändern dieses Modell. Eine erfolgreiche Prompt-Injection oder ein erfolgreicher Logic-Exploit kann Tausende – oder sogar Millionen – gleichzeitig betreffen“, so Grolnick weiter.
Forscher von Brave haben dies anhand des Comet-KI-Browsers von Perplexity demonstriert. Durch das Einbetten einer bösartigen Eingabeaufforderung in einen Reddit-Kommentar erhielten sie Zugriff auf Gmail-Konten und kapern Sitzungen. Es waren keine Klicks von Benutzern erforderlich. Der Browser agierte autonom. Die KI behandelte bösartige Inhalte als vertrauenswürdige Eingaben. Dies zeigt, wie ein einziger Fehler in der KI-Logik zu einer weitreichenden Kompromittierung führen kann.
Effektiver Schutz vor Bedrohungen durch agentenbasierte KI
Die Nutzung von KI-Browsern nimmt zu, oft ohne Zustimmung der IT-Abteilung. Das bedeutet, dass Unternehmen handeln müssen, bevor sich diese Tools in ihrer Umgebung verbreiten. Grolnick empfiehlt daher Sicherheitsteams sich auf vier sofortige Maßnahmen zu konzentrieren:
1. Alle Aktivitäten von KI-Agenten protokollieren: Verfolgen Sie das Surfverhalten, Anmeldeversuche, Datenzugriffe und automatisierte Aufgaben. Keine Protokolle bedeuten keine Transparenz.
2. Strenge Nutzungsrichtlinien festlegen: Definieren Sie, welche Aufgaben KI-Browser ausführen dürfen. Verlangen Sie eine menschliche Genehmigung für risikoreiche Aktionen wie Finanztransfers oder Administratorzugriffe.
3. Verhaltenserkennung implementieren: Gehen Sie über Signaturen hinaus. Achten Sie auf ungewöhnliche Anmeldemuster, unerwartete Dateidownloads und Zugriffe außerhalb der Arbeitszeiten.
4. Regelmäßig Red-Team-Tests durchführen: Simulieren Sie KI-spezifische Bedrohungen wie Prompt-Injection und Phishing-Automatisierung.
Identifizieren Sie Lücken, bevor Angreifer sie finden.
Warum eine zentralisierte Überwachung entscheidend ist
KI-Browser können jede Minute Hunderte von Entscheidungen treffen. Fragmentierte Sicherheitstools sind nicht schnell genug, um Schritt zu halten. Um KI-gesteuerte Bedrohungen zu erkennen, benötigen Unternehmen eine zentralisierte Plattform, die Folgendes zusammenführt: Endpunktprotokolle, Netzwerkverkehr, Cloud-Aktivitäten, Anwendungsverhalten.
„Graylog bietet diese einheitliche Ansicht. Durch die Konsolidierung von Protokolldaten und die Anwendung fortschrittlicher Analysen hilft Graylog Sicherheitsteams dabei, subtile Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen. Funktionen wie Anomalieerkennung und Erkennungsketten erleichtern die Untersuchung und Abwehr von Angriffen, bevor diese eskalieren“, geht Grolnick ins Detail.
KI-Browser sind nur der erste Schritt in Richtung agentenbasierter KI im Unternehmen. Da diese Systeme zunehmend in alltägliche Produktivitäts- und Kundenkontaktfunktionen Einzug halten, sind Unternehmen, die heute Überwachungs- und Governance-Maßnahmen implementieren, bereit, auch morgen sicher und unter Kontrolle zu bleiben. Die Einführung von KI-Browsern schreitet schnell voran, und die Bedrohungen halten Schritt.
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